Author Archives: julia

Brennend heißer Wüstensand. In vier Tagen von Perth zur Shark Bay und zurück.

Meine letzten Tage in Australien – und der Westen ist sooo groß. 1.500 km gen Norden, und ich bin irgendwie immer noch im Südwesten. Es ist ca. 38  Grad im Schatten. Aber schön:

The Pinnacles.

The Pinnacles.

The Pinnacles

Nach soviel heißem Sand muss eine Abkühlung her. Aaaah!

Nach soviel heißem Sand muss eine Abkühlung her. Aaaah!

Ach, das bisschen Wind vom Indischen Ozean... da legst di nieder.

Ach, das bisschen Wind vom Indischen Ozean... da legst di nieder.

Übernachten auf einer Farm im Outback. Es gibt einen Kühlschrank für unser Bier...

Übernachten auf einer Farm im Outback. Es gibt einen Kühlschrank für unser Bier...

... und sonst nix außer weiter Weite. Ich schlafe unterm Sternenhimmel in einem swag.

... und sonst nix außer weiter Weite. Ich schlafe unterm Sternenhimmel in einem swag.

Hiking im Kalbarri National Park.

Hiking im Kalbarri National Park.

... und immer schön Hut tragen.

... und immer schön Hut tragen.

Kalbarri

Kalbarri

Kalbarri

Kalbarri

Kalbarri, Nature's Window

Kalbarri, Nature's Window

Kalbarri

Und darin sind wir unterwegs - im Aussie Wanderer Truck.

Und darin sind wir unterwegs - im Aussie Wanderer Truck.

Die Delfine in Monkey Mia wissen, dass es gleich Fisch gibt...

Die Delfine in Monkey Mia wissen, dass es gleich Fisch gibt...

... die Haie im Ocean Park auch.

... die Haie im Ocean Park auch.

Sunset in Horrocks.

Sunset in Horrocks.

Sunset

Kein Schnee. Nur Sand in Lancelin. Bestens zum Sandboarden geeignet.

Kein Schnee. Nur Sand in Lancelin. Bestens zum Sandboarden geeignet.

Der Delfin, der ein Hai war. Lazy days in the Southwest.

In Bunbury gibt es nichts zu sehen außer einem schönen, fast leeren Strand, eingerahmt von uralten Basaltfelsen, und wilden Bottlenose-Dolphins, die sich fast täglich in der Bucht die Ehre geben. Das Hostel liegt nur ein paar Schritte vom Strand entfernt. Während ich diese paar Schritte gehe, werde ich von lästigen Fliegen fast aufgefressen, besonders gern setzen sie sich in Augen- und Mundwinkel und in die Nasenlöcher. In Bunbury wedeln alle Menschen beständig mit irgendetwas vor ihren Gesichtern herum oder tragen lustige Hüte mit Netzen drumherum.

Bunbury

Der Strand ist friedlich und das Wasser erfrischend. Ein paar Flossen ragen plötzlich aus den Wellen, schwimmen mal hierhin, mal dahin. Das müssen wohl die Delfine sein, denke ich mir. Aber warum kreist der Helikopter permanent über ihnen herum? Eine Dolphin-Viewing-Tour in der Luft? Der nette Lifeguard, der mir entgegenkommt, klärt mich auf: „Please stay out of the water. We’ve spotted four large sharks here.“ Aha ah so. Irgendwie sind diese Flossen auch recht groß… und plötzlich sind sie wieder weg. Trotzdem lasse ich das mit dem Schwimmen mal lieber für heute.

Nein, das ist nicht der Hai. Das ist nur ein netter Bottlenose-Delfin.

Nein, das ist nicht der Hai. Das ist nur ein netter Bottlenose-Delfin.

Fliegen-Invasion, Hai-Alarm: Ich mag Bunbury. So gerne, dass ich nach ein paar Tagen in Busselton und Margaret River wieder zurückkomme. In erster Linie, um die Delfine zu sehen. Ist einfach zu schön, wie sich diese stromlinienförmigen Tierchen im flachen Wasser tummeln.

Busselton ist berühmt für den Busselton Jetty, den längsten Steg in der südlichen Hemisphäre, wenn ich mich richtig entsinne… 1,8 km ragt er in den indischen Ozean hinein. Ein meditativer Spaziergang.

Immer schön einen Fuß vor den anderen.

Immer schön einen Fuß vor den anderen.

Busselton Jetty

Busselton Jetty - ein langer Weg ins Blaue.

Busselton Jetty - ein langer Weg ins Blaue.

Margaret River liegt – ja, an einem Fluss – ca. zehn Kilometer vom Strand entfernt im Wald. Ohne Auto ist es ein bisschen…langweilig. Also buche ich eine Tour zu den umliegenden Weingütern, denn der Wein aus dieser Region ist weltberühmt. Neben mir sitzt ein netter Typ mit dem klangvollen Namen Gianni Italiano, ein waschechter Australier, der noch nie im Land seiner Vorfahren – wer errät, welches Land? – war. Wir fahren u.a. zu dem Weingut, dass den Wein für die Hochzeit des dänischen Kronprinzen Frederik mit Mary geliefert hat – denn „Mary is a good tasmanien girl“, wie der Winzer sagt. Be this as it may – jedenfalls ist der Vino lecker, und wenn wir zu Beginn auch alle sehr höflich und gesittet waren, haben wir uns am Ende des Tages alle lieb. Cheers!

Das könnte ein leckerer "Cab Sauv" werden, zum Beispiel...

Das könnte ein leckerer "Cab Sauv" werden, zum Beispiel...

Wir warten auf’s Christkind – bei 30 Grad im Schatten. Aussie-Christmas in Fremantle.

In Perth angekommen, gewinne ich durch die Zeitverschiebung glatte drei Stunden und steige ganz zentral im Royal Hotel ab, was sich pompös anhört, aber nicht pompös ist. Es ist eines der letzten Hinterbliebenen seiner Art – ein Raucherhotel. Und das riecht man auch. Dafür habe ich eine schöne Einzelmansarde unterm Dach, mit Kühlschrank und Wasserkocher im Zimmer, was will das Backpackerherz mehr. Das Badezimmer auf dem Flur ist mit einer Doppeltür verschlossen, was ein bisschen gruselig ist, wenn man drin ist. Zumal ich auf den langen, knarzenden Fluren wieder mal keinem anderen Gast begegne. Am Zimmer gegenüber hängt eine Notiz der Rezeption: „Bitte entfernen Sie Ihr ‚Bitte nicht stören‘-Schild an der Zimmertür, damit der Roomservice saubermachen kann. Wenn Sie das Schild bis morgen nicht entfernen, kommen wir ungefragt herein.“ Was ist los mit meinen Zimmernachbarn? Haben sie das Schild einfach vergessen? Oder sind sie vielleicht tot? Und skelettieren in ihrem Hotelbett vor sich hin? Fragen über Fragen.

Vorweihnachtszeit in Perth.

Vorweihnachtszeit in Perth.

Ein Denkmal dem Beuteltier!

Ein Denkmal dem Beuteltier!

Die Küche hatte schon zu. Mein erstes Abendessen in Perth. Und der leckerste Rosé meines Lebens.

Die Küche hatte schon zu. Mein erstes Abendessen in Perth. Und der leckerste Rosé meines Lebens.

Auf nach Freo! Mit der Fähre über den Swan River.

Auf nach Freo! Mit der Fähre über den Swan River.

... leider geschlossen wegen Sommerpause!

... leider geschlossen wegen Sommerpause!

Ansonsten gefällt mir Perth. Es ist eine überschaubare Großstadt, Hauptstadt von Westaustralien, mit Stränden am indischen Ozean und am Swan River gelegen, auf dem ich zwei Tage später mit der Fähre nach Fremantle fahre, wo Antje wohnt. Sie hat gerade Besuch von ihrer Mutter aus Deutschland. Noch ein Tag, dann ist Heilig Abend. Antjes dreijähriger Sohn Leighton wünscht sich einen Hund, allerdings keinen echten, sondern einen mit Batterie. Nach unserem Weihnachts-Dinner (mit leckerem Kartoffelsalat und Würstchen vom deutschen Metzger) im Garten – es ist heiß hier! – ist es dann so weit: Bescherung unterm Weihnachtsbaum. Leighton packt den „laughing dog“ aus und noch so manch anderes Geschenk, und wir sind alle vertieft ins Zusammensetzen von Spielzeugeinzelteilen. Antje schenkt mir eine torchlight-tour durchs Fremantle Prison, das in den 80ern geschlossen wurde und besichtigt werden kann. Am 25.12. feiern wir bei Antjes Schwiegereltern in ihrem schönen Haus in der Tuckfield Street, die ganze Familie ist da, also etwa 30 Leute. Jeder hat Essen mitgebracht und wir schwelgen im Buffet und im australischen Wein. Ein echtes Aussie-Christmas. Am 26.12. faulenzen wir am Cottesloe Beach und trinken „Little Creatures“-Bier in der Hausbrauerei in Fremantle.

Berry-Trifle und ein leckerer Rotwein - unser Christmas-Dinner-Dessert in Antjes Garten.

Berry-Trifle und ein leckerer Rotwein - unser Christmas-Dinner-Dessert in Antjes Garten.

Meine Gastgeber, Leighton und Antje.

Meine Gastgeber, Leighton und Antje.

Mittags ist es zu heiß zum Rausgehen. Die Hitze legt alles lahm. Erst wenn am Nachmittag der „Fremantle Doctor“ weht, die frische Brise vom Meer,  kann man wieder aktiv werden. Am Donnerstag mache ich einen Ausflug nach Rottnest Island, irrtümlich von den Holländern als „Rattennest“ bezeichnet – dabei sind es keine Ratten, die dort leben, sondern kleine Beuteltiere, die Quokkas. Leider kriege ich keine zu Gesicht, dafür aber majestätisch auf dem Wasser treibende Pelikane und einen großen, schillernden Pfau.

Gemütlich im Wasser herumtreiben, das Beste an einem so heißen Tag.

Gemütlich im Wasser herumtreiben, das Beste an einem so heißen Tag.

Silvester verbringen wir in Mandurah, eine Stunde südlich von Fremantle. Ein kleiner Hafenort direkt am Meer mit vermutlich mehr Booten im Yachthafen als Einwohnern. Wir haben ein Häuschen gemietet und Leighton erlebt sein allererstes Feuerwerk, das er „hireworks“ nennt, weil er das „f“ noch nicht aussprechen kann. Happy New Year, everybody!

Neujahr in Mandurah. Hello 2012!

Neujahr in Mandurah. Hello 2012!

Am 2. Januar reise ich alleine weiter gen Süden, mit dem Trans-WA-Bus nach Bunbury.

Melbourne, Great Ocean Road, The Grampians: Victoria – the place to be.

Mit Tiger Airways von Sydney nach Melbourne, ein Katzensprung! Von 18 Grad und Regen zurück in den Sonnenschein. Melbourne ist bunt und wuselig, hat einen tollen Park und den Strand mitten in der Stadt, in St. Kilda.

Weihnachtsdeko in Melbourne

Weihnachtsdeko in Melbourne

Melbourne, Carlton Gardens

Melbourne, Carlton Gardens

Die Skyline von Melbourne

Die Skyline von Melbourne

Melbourne, die Schöne am Yarra River

Melbourne, die Schöne am Yarra River

O Christmas Tree!

O Christmas Tree!

Im Hostel treffe ich Volker aus Köln und wir beschließen, ein Auto zu mieten und die Great Ocean Road an der Südküste Victorias abzufahren und danach im Grampians Nationalpark wandern zu gehen. Gesagt, getan. Am 17.12. sitzen wir in unserem Hyundai Getz, dem vermutlich kleinsten und hellblauesten Auto Australiens.

Blau wie das Meer, unser Great-Ocean-Road-Flitzer

Blau wie das Meer, unser Great-Ocean-Road-Flitzer

Ich lasse mich vorsichtshalber mal chauffieren. Die Great Ocean Road oder vielmehr die Küstenlandschaft, an der wir vorbeifahren, ist ziemlich unvergesslich. Wir halten auf 250 Kilometern ungefähr 250mal an, bestaunen die Twelve Apostles (beeindruckende Felsformationen im Meer), sehen Koalas in Eukalyptusbäumen dösen und sind abends in Warrnambool, wo die GOR endet.

The Twelve Apostles - Nummer eins

The Twelve Apostles - Nummer eins

... im sanften Nachmittagslicht...

... im sanften Nachmittagslicht...

... könnte man tausende Fotos machen...

... könnte man tausende Fotos machen...

... und ein bisschen Unsinn...

... und ein bisschen Unsinn...

... und nochmal von oben.

... und nochmal von oben.

Great Ocean Road

Die sogenannte London Bridge, inzwischen halb eingestürzt.

Die sogenannte London Bridge, inzwischen halb eingestürzt.

"Koala" kommt aus der Aboriginal-Sprache und heißt soviel wie "Der nicht viel trinkt". Koalas essen vier Stunden am Tag Eukalyptusblätter. die restlichen 20 Stunden schlafen sie - und verdauen.

"Koala" kommt aus der Aboriginal-Sprache und heißt soviel wie "Der nicht viel trinkt". Koalas essen vier Stunden am Tag Eukalyptusblätter. die restlichen 20 Stunden schlafen sie - und verdauen.

Am nächsten Morgen geht es zwei Stunden lang immer geradeaus ins Landesinnere, in die Grampians. In Hall’s Gap, wo unser Hostel ist, hüpfen die Känguruhs gemächlich über die Straße und Wallabys grasen im Garten.

Waaaayyyy up there - The Grampians!

Waaaayyyy up there - The Grampians!

... jetzt nicht schlappmachen, kleines Auto!

... jetzt nicht schlappmachen, kleines Auto!

Nette Rasenmäher vor unserem Hostel.

Nette Rasenmäher vor unserem Hostel.

Kaum haben wir eingecheckt, fängt es an zu regnen. Viel Regen. Noch mehr Regen. So viel Regen wie seit Januar nicht mehr, sagt Tim, der Hostelbesitzer – und im Januar hat der Regen so viel Schaden angerichtet, dass viele Wanderwege immer noch geschlossen sind in den Grampians. Wir sitzen mit Carola und Marco aus Italien und Sijtje und Gustav aus Holland in der Küche und kochen Reste. Zwei Tage haben wir noch, also kann es heute ruhig regnen!

Es regnet. Und zwar richtig.

Es regnet. Und zwar richtig.

Am nächsten Tag dann rein in die Wanderschuhe und los. Wälder, Felsen, kleine Wasserfälle – Mount William, Silverband Falls, Mount Zero. Dort gibt es sogar einen Olivenhain.

The Grampians

The Grampians

The Balconies

The Balconies

Mount William Gipfelbesteigung!

Mount William Gipfelbesteigung!

Nach erfolgreicher Gipfelbesteigung fahren wir zurück nach Melbourne. Am nächsten Tag fliege ich nach Perth, was so weit weg ist, dass es sich anfühlt, als flöge ich in ein anderes Land.

Spooky Katoomba, oder: Heulen vor Schönheit. Die Blue Mountains.

Die Blue Mountains müssen sein. 1000 Meter über dem Meeresspiegel, zwei Stunden von Sydney mit der Bummelbahn. Ich ignoriere alle Tourenanbieter und fahre einfach allein hin. In Katoomba checke ich in der Mountain Lodge ein und gönne mir ein Einzelzimmer. Der Rezeptionist erinnert mich vage an Butler Riff Raff und das Hostel hat auch eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem Domizil in der Rocky Horror Picture Show… er führt mich durch lange, verwaiste Gänge mit vielen Türen, Winkeln und Stufen. Let’s do the time warp again! Hier sind die Duschen, da das Klo, hier der Living Room, in dem ein Kamin brennt… aber nirgends eine Menschenseele. Außer mir und dem Rezeptionisten.

Etwas Kunst an der kahlen Zimmerwand.

Etwas Kunst an der kahlen Zimmerwand.

Na gut. Schnell den Rucksack abladen und auf zum Cliff Walk. Die Aussicht, die sich mir dort eröffnet, ist zum Niederknien. Wirklich. Die Blue Mountains sind wunderschön. Durch das ätherische Öl der vielen Eukalyptusbäume hängt ein bläulicher Dunst über der Landschaft und taucht steile Felsen, Wald und Horizont in ein magisches Licht. Es ist relativ spät am Nachmittag und die Touristenmassen scheinen bereits in ihren Bussen entschwunden zu sein.

Blue Mountains National Park

Über mir tirillieren ein paar Papageien, ein weißer Kakadu zetert im Teebaum und unsichtbare Wasserläufe plätschern leise vor sich hin. Es ist ruhig. Ruuuuuhig. Wie schön. Ich könnte heulen vor Schönheit. Aber bevor es soweit kommt, bin ich am Echo Point angelangt, von wo aus man einen Wahnsinnsblick auf die Felsformation der „Three Sisters“ hat, der Legende nach drei in Stein verwandelte Aboriginal-Schwestern, die noch heute darauf warten, wieder zurückverzaubert zu werden. Von Mystik ist hier allerdings nichts zu spüren, denn die schon abgereist geglaubten Touristen – hier haben sie sich alle versammelt! Es klickt und blitzt und plappert überall, und Adam aus Polen, der so ungefähr 80 sein muss, möchte sich gern mit mir unterhalten. Vorbei mit Ruhe! Egal. Es ist trotzdem schön. Morgen geh ich wandern.

The Three Sisters. Na gut, sie erinnern ein wenig an Schloss Oberstein. Ohne die Felsenkirche.

The Three Sisters. Na gut, sie erinnern ein wenig an Schloss Oberstein. Ohne die Felsenkirche.

(Hab ich dann auch getan, glücklicherweise vor dem großen Unwetter. Und die Geschichte mit dem großen Blutegel am Bein lasse ich hier auch einfach mal weg!)

Blue Mountains

Blue Mountains

Kaum den Auslöser gefunden, da fliegt er schon los, der bunte Vogel.

Kaum den Auslöser gefunden, da fliegt er schon los, der bunte Vogel.

Im Theater mit Cate Blanchett

Regen in Sydney. Regen am Montag, Regen am Dienstag, Regen am Mittwoch, Regen am Donnerstag. Nach vielen zu-Fuß-im-Regen-und-unter-dunklen-Wolken-Erkundungsgängen durch diese hügelige Stadt mit ihrem schönen Hafen und der berühmten Oper habe ich meinen ersten Theaterrückfall auf meiner Reise. Ich ergattere eines der letzten Tickets für „Groß und klein“ im Sydney Theater – starring Cate Blanchett, die hier zusammen mit ihrem Mann Andrew Upton auch als Intendantin fungiert. (Set-Designer: Johannes Schütz. Kleine Theaterwelt…)

Groß und klein am Sydney Theater

Es ist gut! Allerdings muss ich immer lachen, wenn Cate Blanchett „Saarbrücken“ sagt. Und sie sagt oft „Saarbrücken“ in diesem Stück. Die anderen Schauspieler müssen sich mit sehr kleinen Rollen zufriedengeben, es ist eine ziemliche one-woman-show. Cate B. hat aber, das muss man ihr zugestehen, eine ziemliche Bühnenpräsenz. Im zweiten Teil sieht sie jedoch irgendwie immer weniger wie Cate Blanchett aus, dafür immer mehr wie Courtney Love. Und diese Art zu tanzen… hat sie so nicht auch als Elbenkönigin in „Herr der Ringe“…??? Vielleicht liegt das aber auch an dem Getränk, das ich in der Pause getrunken habe.

Sydney ist übrigens schon ganz schön. Aber so viele Leute überall. Und ich trage seit einer Woche die selbe Hose – bin nicht so variabel ausgerüstet für schlechtes Wetter. Eventuell rieche ich deshalb etwas streng. Na ja, mein Zimmergenosse schnarcht dafür lauthals. So hat eben jeder seine kleinen Macken.

Sydney Opera House & Skyline

Blick auf Sydney Harbour Bridge von Manly Ferry aus

Sydney Opera House

Sydney Harbour Bridge

In Australien ist alles groß. Auch die Fledermäuse. Sie heißen hier Fruitbats und sind unbeliebt, weil sie sich in der Dämmerung über die Obstbäume hermachen. Wenn sie über einen hinwegfliegen, ist das allerdings schon beeindruckend.

In Australien ist alles groß. Auch die Fledermäuse. Sie heißen hier Fruitbats und sind unbeliebt, weil sie sich in der Dämmerung über die Obstbäume hermachen. Wenn sie über einen hinwegfliegen, ist das allerdings schon beeindruckend.

... und tagsüber hängen sie sehr müde kopfüber in den Bäumen.

... und tagsüber hängen sie sehr müde kopfüber in den Bäumen.

So ist das.

So ist das.

My Blueberry Days

Byron Bay ist Stranddekadenz pur. Und: Es liegt am östlichsten Punkt des australischen Festlands. Also – nach einem Blaubeerpfannkuchenfrühstück im Balcony Café – nix wie auf zum Leuchtturm, vorbei an Surfern aller Erfahrungsstufen. Hmmm… vielleicht mach ich doch noch nen Surfkurs….? Mal sehen.

Blueberry-Pikelets. Das nenn ich mal ein Frühstück.

Blueberry-Pikelets. Das nenn ich mal ein Frühstück.

Byron Bay Beach

Byron Bay Beach

Wie ist eigentlich das Wetter in Deutschland?

Wie ist eigentlich das Wetter in Deutschland?

... und was macht eigentlich die Wirtschaftskrise?

... und was macht eigentlich die Wirtschaftskrise?

Byron Bay - am östlichsten Punkt des australischen Festlands.

Byron Bay - am östlichsten Punkt des australischen Festlands.

Nochmal zum Mitschreiben: Der ÖSTLICHSTE Punkt des australischen Festlands...

Nochmal zum Mitschreiben: Der ÖSTLICHSTE Punkt des australischen Festlands...

ich sag jetzt mal einfach nichts.

ich sag jetzt mal einfach nichts.

Dingo, gibt es dich wirklich? Ein Tag auf Fraser Island

Im Landcruiser über Fraser Island düsen – definitiv eines meiner australischen Highlights bisher. Wir sind zu sechst plus Fahrer Stan, der den Wagen gut im Griff hat: Wir bleiben nur einmal stecken. Fraser Island ist die größte rein aus Sand bestehende Insel der Welt, ca. 130 km lang und 20 km breit. An ihren Rändern erstrecken sich breite, weiße, endlos lange Strände, im Inselinneren gibt es einen üppigen Regenwald und kristallklare Seen, in deren Wasser man den ganzen Tag herumdümpeln möchte. Vor allem der Lake McKenzie ist ein echtes Paradies.

Das ist der unglaublich klare Lake McKenzie. Und mein erster roter Bikini.

Das ist der unglaublich klare Lake McKenzie. Und mein erster roter Bikini.

Lake McKenzie

Im Auto gilt es, sich auf jeden Fall irgendwo festzuhalten – am Griff oder am Nebenmann, und auf keinen Fall loszulassen, da man sonst schnell mit dem Schädel am Autodach klebt. Aber es macht Spaß! Ein einziges Gekreische, wir sind immerhin drei Mädels.

Wir sehen Teebäume und reiben uns mit den zerriebenen Blättern ein, weil das ätherische Öl gut gegen die fiesen Bremsen hilft. Große Echsen laufen uns über den Weg und zwei weiße Adler liefern sich am Strand ein Gefecht um einen gefangenen Fisch: Luftballett vom Feinsten, sehr beeindruckend. Einzig die Dingos, die berühmten wilden Hunde, kommen an diesem Tag nicht aus ihrem Versteck. Würde ich aber auch nicht, an ihrer Stelle.

be Dingo-safe! Fraser Island

Das ist doch mal ein netter kleiner Strand.

Das ist doch mal ein netter kleiner Strand.

Das Maheno Shipwreck.

Das Maheno Shipwreck.

So ein schöner Tag hat auch einen schönen Abend verdient. Cheers.

So ein schöner Tag hat auch einen schönen Abend verdient. Cheers.

Auftanken in Mackay (Achtung lieber Leser: Text ohne Sensationsgehalt)

Mackay, Queensland, Australia – an einem Freitagabend besteht diese Stadt augenscheinlich in erster Linie aus großen Pick-ups und Vans, seit fünf Uhr geschlossenen Geschäften, geöffneten Bars und vielen stämmigen, großzügig tätowierten, schon um zwanzig vor sechs recht angeheiterten Australiern, die es sich vor den Bars gemütlich gemacht haben. Das bedeutet auch: Große Lautstärke und ein bisschen viel Testosteron in der Luft. Mein Refugium ist deshalb die Caltex-Tankstelle in der Victoria Street, wo ich netterweise auch meinen großen Rucksack parken darf. Hier sammelt mich der nächste Greyhoundbus um halb zehn ein und fährt mich in neuneinhalb Stunden über Nacht nach Hervey Bay – was dann immer noch Queensland ist. Australien ist so groß. Die Wege sind so weit. Ich bestelle einen „Hotdog with works“, das bedeutet: Hotdog plus Bacon plus Zwiebeln plus Senf. Das Würstchen ist von einer merkwürdig violetten Sauce umhüllt. Egal. Alles fürs Décolleté! Deshalb auch gleich noch eine „Solo“, das ist diese leckere Zitronenlimo, und ein Cadbury-Schokoriegel. Man soll ja leicht Verdauliches essen vor langen Busfahrten.

Nette Begegnungen an der Tankstelle.

Nette Begegnungen an der Tankstelle.

„How are ya t’day?“ ist die gängige Frage aller Autofahrer, die an mir vorbeifahren auf dem Weg zu ihrer Zapfsäule. Die Australier sind allgemein sehr freundlich. Man grüßt, man lächelt, man sagt „my pleasure“ wenn man jemanden bedient hat. Griesgrämigkeit hat es hier eher schwer.

„Probably the harbour“, sagt der Typ, den ich frage, wo der schönste Platz von Mackay ist. Aber der Hafen ist zu weit weg von meiner Tankstelle, und es ist schon dunkel. Ich gucke eine Folge „Neighbours“ und eine Folge „Home and away“ im Tankstellenfernsehen. Die Tankstellenladies gucken auch. Die Klimaanlage bläst Eisluft in den Tankstellenshop, deshalb setze ich mich wieder raus in die tropische Feuchtigkeit und mache Carwatching. Die Australier lieben große Autos. Jeeps, Allrad, große Scheinwerfer – jeder scheint hier outbacktauglich ausgerüstet zu sein, dabei haben wohl die Wenigsten regelmäßig im Gelände zu tun. Das ist der Aussie-Lifestyle, schätze ich.

Auf den Taxis steht der Slogan „Mackay. The heart of Queensland“. Ich bin also mittendrin. Und ehrlich gesagt heilfroh, den Küstenort Airlie Beach ausgelassen zu haben, auch wenn die Whitsundays (eine Inselgruppe mit den weißesten Stränden) sicher traumhaft schön sind. Auf der Durchreise ist dort der komplette Bus ausgestiegen, Airlie Beach ist ein reiner Touristenort. Ich wäre also weiterhin mit Horden von Backpackern durch Hostels und Touren geschleust worden. Davon will ich jetzt mal etwas Abstand nehmen (auch wenn es auf Fraser Island sicher genauso sein wird). Der Aufenthalt an dieser Tankstelle ist genau das Gegenteil von Airlie Beach! Nichts zu tun, nichts zu sehen, einfach nur auf den Bus warten. No worries, wie der Australier gerne sagt.

Julia’s little petshop (part II)

Magnetic Island, definitiv eines meiner Highlights bisher in Australien.

Unter einer Kokospalme sitzen? Im Meer schwimmen? Alles Schöne hat einen Haken.

Unter einer Kokospalme sitzen? Im Meer schwimmen? Alles Schöne hat einen Haken.

Meine ersten Wallabies! Gleich eine ganze Familie.

Meine ersten Wallabies! Gleich eine ganze Familie.

Von diesem niedlichen Zeitgenossen würde man ja auch entzückende Geräusche erwarten. Koalas grunzen aber eher wie Schweinchen.

Von diesem niedlichen Zeitgenossen würde man ja auch entzückende Geräusche erwarten. Koalas grunzen aber eher wie Schweinchen.

Kakadu.

Kakadu.

Dieser Papagei ist keineswegs allein, er ist gleich mit unzähligen Kollegen unterwegs. Und sie veranstalten einen ganz schönen Lärm.

Dieser Papagei ist keineswegs allein, er ist gleich mit unzähligen Kollegen unterwegs. Und sie veranstalten einen ganz schönen Lärm.

Noch ein Kakadu, der zum Bungalow Bay Resort gehört.

Noch ein Kakadu, der zum Bungalow Bay Resort gehört.