In Bunbury gibt es nichts zu sehen außer einem schönen, fast leeren Strand, eingerahmt von uralten Basaltfelsen, und wilden Bottlenose-Dolphins, die sich fast täglich in der Bucht die Ehre geben. Das Hostel liegt nur ein paar Schritte vom Strand entfernt. Während ich diese paar Schritte gehe, werde ich von lästigen Fliegen fast aufgefressen, besonders gern setzen sie sich in Augen- und Mundwinkel und in die Nasenlöcher. In Bunbury wedeln alle Menschen beständig mit irgendetwas vor ihren Gesichtern herum oder tragen lustige Hüte mit Netzen drumherum.
Der Strand ist friedlich und das Wasser erfrischend. Ein paar Flossen ragen plötzlich aus den Wellen, schwimmen mal hierhin, mal dahin. Das müssen wohl die Delfine sein, denke ich mir. Aber warum kreist der Helikopter permanent über ihnen herum? Eine Dolphin-Viewing-Tour in der Luft? Der nette Lifeguard, der mir entgegenkommt, klärt mich auf: „Please stay out of the water. We’ve spotted four large sharks here.“ Aha ah so. Irgendwie sind diese Flossen auch recht groß… und plötzlich sind sie wieder weg. Trotzdem lasse ich das mit dem Schwimmen mal lieber für heute.
Fliegen-Invasion, Hai-Alarm: Ich mag Bunbury. So gerne, dass ich nach ein paar Tagen in Busselton und Margaret River wieder zurückkomme. In erster Linie, um die Delfine zu sehen. Ist einfach zu schön, wie sich diese stromlinienförmigen Tierchen im flachen Wasser tummeln.
Busselton ist berühmt für den Busselton Jetty, den längsten Steg in der südlichen Hemisphäre, wenn ich mich richtig entsinne… 1,8 km ragt er in den indischen Ozean hinein. Ein meditativer Spaziergang.
Margaret River liegt – ja, an einem Fluss – ca. zehn Kilometer vom Strand entfernt im Wald. Ohne Auto ist es ein bisschen…langweilig. Also buche ich eine Tour zu den umliegenden Weingütern, denn der Wein aus dieser Region ist weltberühmt. Neben mir sitzt ein netter Typ mit dem klangvollen Namen Gianni Italiano, ein waschechter Australier, der noch nie im Land seiner Vorfahren – wer errät, welches Land? – war. Wir fahren u.a. zu dem Weingut, dass den Wein für die Hochzeit des dänischen Kronprinzen Frederik mit Mary geliefert hat – denn „Mary is a good tasmanien girl“, wie der Winzer sagt. Be this as it may – jedenfalls ist der Vino lecker, und wenn wir zu Beginn auch alle sehr höflich und gesittet waren, haben wir uns am Ende des Tages alle lieb. Cheers!